Seit wann gibt es die buddhistische Religion und woher kommt sie?
Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen mit einer nunmehr zweieinhalbtausendjährigen, kontinuierlichen Überlieferung. Er wendet sich an alle suchenden Menschen, unabhängig von Nationalität, sozialer Herkunft oder Geschlecht und weist Wege aus Leid / Unzufriedenheit zu Frieden und Glück.
Der Buddhismus hat weltweit ungefähr 500 Millionen Anhänger und ist damit die viertgrößte Religion der Erde (nach Christentum, Islam und Hinduismus). Der Buddhismus stammt ursprünglich aus Indien und ist heute am häufigsten in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Seit dem 19. und insbesondere seit dem 20. Jahrhundert verbreitet sich der Buddhismus auch im Westen.
Der Religionsgründer
Der Buddha wurde ca. 563 v. Chr. in Lumbini dem damaligen Nordindien und heutigen Nepal, als Königssohn (Siddhartha Gautama) geboren. Als er mit verschiedenen Formen des Leids konfrontiert wurde, begann er nach Erkenntnis zu suchen. Doch strenge Askese als Gegenmodell zum Luxusleben bringen ihn auch nicht zur Freiheit von Leid / Unzufriedenheit. Stattdessen begründet er den Mittleren Weg, erfährt Erleuchtung (= Freiheit von Leid und Unzufriedenheit) und wird nun "Buddha" (der Erleuchtete) genannt.
Woran glauben Buddhisten und wie leben sie ihren Glauben
Die buddhistische Lehre, Dharma genannt, ist Leitlinie und Wegweiser auf dem Pfad der Erkenntnis; durch die ausführliche Erklärung der universalen Naturgesetze und der Entwicklung der Herzenskraft. Die Lehre bildet – neben Buddha und Sangha – das zentrale Fundament des Buddhismus. Im Kontakt mit anderen Ländern und Kulturen differenzierte sie sich im Lauf der Jahrtausende und bietet heute ein vielfältiges Bild. Essenz der zeitlosen Erkenntnisse sind u.a. die Vier Edlen Wahrheiten, die Drei Daseinsmerkmale, der Edle Achtfache Pfad und die Lehre vom bedingten Entstehen.
Eine der zentralen Lehren Buddhas:
"Komm und sieh selbst" – "nicht blind glauben"
Durch die Praxis der Ruhe durch Meditation und innere Einsicht durch Erkenntnis (Samatha und Vipassana) werden wir dazu eingeladen.
Die Läuterung der Emotionen und des Denkens führen zur Entfaltung der Liebe und Geistesklarheit.
Lehre
Die Vier edlen Wahrheiten bilden die Grundlage der buddhistischen Lehre.
Die Erste edle Wahrheit (dukkha)
Das Leiden / die Unzufriedenheit im Daseinskreislauf ist existent.
Die Zweite edle Wahrheit (samudaya)
Über den Ursprung von Leiden / Unzufriedenheit:
das Verlangen, das es anders sein solle als es gerade ist, begleitet von Begierde und Ablehnung.
Die Dritte edle Wahrheit (nirodha)
Durch das Erlöschen (nirodha) der Ursachen erlischt das Leiden:
Durch das restlose Vergehen bzw. Enden, Abkehren, Abtreten, Aufgeben und Loslassen genau dieser Begierden und Ablehnungen.
Die Vierte edle Wahrheit (magga)
Über den Übungsweg, der zur Beendigung von Leiden / Unzufriedenheit führt:
Dieser Edle Achtfache Pfad, rechte Ansicht, rechte Entschlossenheit, rechte Sprache, rechte Handlung, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Konzentration.
Führt heraus aus dem Kreislauf von Unzufriedenheit.
Die Gemeinschaft der Gläubigen - Sangha
Der Sangha – der Orden oder die Gemeinschaft – ist von großer Bedeutung. Er umfasst die Gemeinschaft der Praktizierenden, der Erleuchteten oder aller Menschen, die der buddhistischen Lehre folgen. Während in den traditionell-buddhistischen Ländern nur Nonnen und Mönche als Sangha bezeichnet wurden, bezieht sich der Begriff heute insbesondere im Westen auch auf Laien. Der Sangha ist neben Buddha und Dharma eines der Drei Juwelen.
Wichtige Tage/Feste für Buddhisten sind …
Vesakh ist weltweit das wichtigste buddhistische Fest im Jahreskalender. Gefeiert wird die Geburt Buddhas, sein Erwachen und sein Sterben. Das Fest wird traditionell am ersten Vollmondtag im Monat Mai begangen. In München findet die Vesakh-Feier jedes Jahr im Mai im Westpark – im dortigen Asien-Ensemble statt.
Buddhisten in München
Die ersten buddhistischen Einflüsse in Deutschland gehen mindestens auf Mitte des 19. Jahrhundert zurück. Die Deutsche Buddhistische Union gibt es seit 1955 als Dachverband mit derzeit 64 buddhistischen Gemeinschaften und hat ihr Büro in München. 1921 gründete Georg Grimm in München einen buddhistischen Kreis und dann die altbuddhistischen Gemeinde in Utting am Ammersee. Seither haben sich viele weiter buddhistische Gemeinschaften und Zentren auch in München entwickelt.
Sprachen und Herkunftsländer
Die Lehrüberlieferung ist in den Sprachen Pali und Sanskrit erfolgt und heute sind die Lehren in vielen Sprachen erhältlich, auch in Deutsch und Englisch. Die Länder mit der stärksten Verbreitung des Buddhismus sind China, Bhutan, Japan, Kambodscha, Laos, Mongolei, Myanmar, Sri Lanka, Südkorea, Taiwan, Thailand und Vietnam.
Wobei sich der Buddhismus immer mehr auch im Westen verbreitet.
Kontakt
Mitglieder im Rat Der Religionen:
Als Delegierter der in der DBU versammelten buddhistischen Gemeinden in München ist Heinz Roiger (Buddha Haus e.V.) im Sprecherrat des Rates der Religionen vertreten.
Deutsche Buddhistische Union e.V. – Buddhistische Religionsgemeinschaft -(DBU)
Amalienstr. 71
80799 München
www.buddhismus-deutschland.de
Heinz Roiger für:
Buddha-Haus Meditations- und Studienzentrum e.V. / Meditationszentrum München
Klarastraße 4
80636 München
h.roiger(at)buddha-haus.de
www.buddhahaus-muenchen.de
Dr. Thomas Barth für:
Gemeinschaft für achtsames Leben, Bayern (GAL) e.V.
Treffauerstr. 19
81373 München
info(at)gal-bayern.de
www.gal-bayern.de
Sabine Hüppelshäuser für:
Aryatara Institut e.V. Zentrum für buddhistische Studien und Meditation
Barer Str. 70/Rgb.
80799 München
mail(at)aryatara.de
www.aryatara.de
Boonim Roll für:
Wat-Thai Deutsch-Thailändisch Buddhistische Vereinigung in Deutschland e.V.
Bad-Dürkheimer-Str.14
81539 München
watthai.munich(at)hotmail.com
www.watthai-munich.de