Lehre
Woher kommt die Bahá’í-Religion und wie ist sie entstanden?
Wie Juden, Christen und Muslime führen sich auch die Bahá’í auf den Stammvater Abraham zurück. Sie glauben, dass Gott die Menschheit aus Liebe erschaffen hat und sie durch Offenbarer führt. Von den früheren Offenbarern sind uns nur wenige bekannt, z. B. Abraham, Moses, Krishna, Zarathustra, Buddha, Christus und Muhammad. Sie alle bezeugen das Wort desselben Gottes und schreiben aufeinanderfolgende Kapitel derselben Religion. Bahá’u’lláh hat im April 1863 in Baghdad verkündet, der Verheißene aller Völker und Religionen zu sein, um die Menschheit zu vereinen und das Reich Gottes auf Erden zu errichten. Dies führte zunächst dazu, dass die Machthaber in Persien sich bedroht fühlten und ihn nach Akka im heutigen Israel verbannten, wo er im Jahre 1892 verstarb. Heute befindet sich das Weltzentrum der Bahá’í auf dem Berg Karmel in Haifa, Bahá’í-Gemeinden finden sich in nahezu jedem Land der Welt.
Woran glauben Bahá’í?
Bahá'í erkennen das Kommen von Bahá'u'lláh als den jüngsten Ausdruck von Gottes Führung an, der den Weg für die Herstellung von Einheit, Frieden und Versöhnung ebnet, wenn, wie in den Heiligen Schriften der Vergangenheit erwartet, die ganze Menschheit ihre spirituelle und soziale Reife erlangen wird.
Der Bahá'í-Glaube hält die Einheit Gottes aufrecht, erkennt die Einheit Seiner Propheten an und vermittelt das Prinzip der Einheit und Ganzheit der gesamten Menschheit. Er sieht und bietet die Lösungsmöglichkeiten der Probleme der heutigen Menschheit. Er schreibt seinen Anhängern die vorrangige Pflicht zur selbständigen Suche nach Wahrheit vor, verurteilt jede Art von Vorurteilen und Aberglauben, erklärt den Zweck der Religion als Förderung von Freundschaft und Eintracht, verkündet ihre wesentliche Harmonie mit der Wissenschaft und erkennt sie als das wichtigste Mittel zur Befriedung und zum geordneten Fortschritt der menschlichen Gesellschaft an. Er hält unmissverständlich am Grundsatz der Chancengleichheit und der Gleichberechtigung von Mann und Frau fest, besteht auf der Schulpflicht, beseitigt die Extreme von Armut und Reichtum, schafft die Institution des Priestertums ab, verbietet Sklaverei, Askese, Bettelei und Mönchtum, schreibt die Monogamie vor, rät von Scheidungen ab, betont die Notwendigkeit des Gehorsams gegenüber der eigenen Regierung, erhebt jede Arbeit, die im Geist des Dienstes geleistet wird, auf die Ebene von Gottesdienst, mahnt die Notwendigkeit der Schaffung oder der Auswahl einer internationalen Hilfssprache an und beschreibt die Institutionen, die den allgemeinen Frieden der Menschheit herstellen und aufrechterhalten müssen.
Wie leben Bahá’í ihren Glauben?
Die mehr als acht Millionen Bahá'í auf der ganzen Welt lernen, wie man Bahá'u'lláhs Lehren in neue Muster des individuellen und gemeinschaftlichen Lebens übersetzt. Wie die Gläubigen aller Religionen bemühen sich Bahá’í, ihre Gedanken und Handlungen nach den Lehren der Heiligen Schriften auszurichten. Im Studium der Heiligen Schriften Bahá’u’lláhs vertiefen sie ihr Verständnis der Lehre. In gemeinsamen Andachten entsteht eine Verbundenheit, die ein stärkeres Bewusstsein für die geistigen und gesellschaftlichen Bedürfnisse des Umfeldes und Kräfte für gemeinsames Handeln freisetzt. Ein weltweiter Prozess der Gemeindebildung stärkt die Fähigkeit jedes Einzelnen, für sich selbst und sein Umfeld Verantwortung zu übernehmen und im gemeinsamen Bemühen eine Neuausrichtung der Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Bahá’í in München
Ausgehend von 2 Frauen im Jahre 1920 hat sich die Gemeinde bis heute auf über 100 erwachsene Gläubige zahlreicher Nationen vergrößert. Die Gemeinde besitzt kein eigenes Zentrum, Versammlungen finden in privaten oder angemieteten öffentlichen Räumen statt.
Kontakt:
Bahá’í-Gemeinde München
Treitschkestraße 13 bei Bruckmann
80992 München
Tel. 089 / 21 55 37 64
muenchen.bahai(at)gmail.com